Neue Arbeitsgruppe beim NAP: „Integrierter Pflanzenschutz“

Am 30. August 2023 fand die konstituierende Sitzung der neuen Arbeitsgruppe „Integrierter Pflanzenschutz“ des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutz-mitteln (NAP) in Berlin statt. Für den Gemüsebau nahm Laura Lafuente an der Sitzung teil. Insgesamt waren zahlreiche betroffene Agrar-Verbände dort vertreten sowie diverse Umweltverbände. Leider zeigte sich auch in dieser Sitzung, dass die Zusammenarbeit der AG aufgrund verfestigter Meinungen und Vorurteil und dem fehlenden Blick in die Praxis erschwert werden könnte. Die Erwartungshaltungen sowie Einschätzung der Situation im Pflanzenschutz liegen weit auseinander bei den Beteiligten der AG.

Ursprüngliches Ziel der Arbeitsgruppe ist, Empfehlungen zur Stärkung des Integrierten Pflanzenschutz für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu erarbeiten. Die Kernaufgabe der Arbeitsgruppe soll dabei die Analyse der Erfolgsfaktoren und der bestehenden Hürden für die Umsetzung des Integrierten Pflanzenschutzes sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen für die Überwindung dieser Hürden und für die Stärkung der Erfolgsfaktoren sein. Die Weiterentwicklung der kulturpflanzen- bzw. sektorspezifischen Leitlinien des Integrierten Pflanzenschutzes soll außerhalb der NAP-Arbeitsgruppe unter Federführung vom Julius-Kühn-Institut (JKI) in Kooperation mit dem Umweltbundesamt (UBA) unter Einbeziehung der relevanten Verbände, erfolgen. Zwar sollen die Mitglieder der NAP-AG in diesen Prozess eingebunden werden, jedoch zeigte Referatsleiterin für Pflanzenschutz im BMEL, Dr. Anne Hoge-Becker, einen ambitionierten Zeitplan auf, bei dem noch nicht klar wurde, wann die Einbeziehung der AG erfolgen soll.

Zur Erinnerung, zwar wurden für den Gemüsebau bereits zwei Anläufe getätigt, eine Leitlinie einzureichen, diese wurde jedoch jeweils vom wissenschaftlichen Beirat abgelehnt. Nun nehmen das JKI und das UBA den Faden auf. Welche Gemüsekulturen ausgewählt werden, bleibt offen. Dr. Hoge-Becker verdeutlichte, dass die Pflanzenschutzmittelanwendungsverordnung nicht weiterbearbeitet wird, solange keine Ergebnisse des Entwurfs zur Sustainable Use Regulation (SUR) auf EU-Ebene feststehen. Zudem soll das Nationale Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramm Ende 2023 veröffentlicht werden. Die Eckpunkte werden aktuell durch das BMEL erarbeitet und die Stakeholder sollen dem Vernehmen nach zeitnah eingebunden werden. Es bleibt also spannend.

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