Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau

Am 27. Februar übergaben Vertreter aus Praxis, Branchenorganisationen, Wissenschaftlern und Verbänden das „Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau“ an die Staatssekretärin des BMEL, Silvia Bender. Insbesondere der Zentralverband Gartenbau e.V., die Fachgruppen Obst und Gemüse sowie der BVEO haben sich intensiv an dem Maßnahmenpaket beteiligt, aufgrund der kurzen Erarbeitungszeit, konnte statt einer umfassenden Strategie nur das Maßnahmenpaket erstellt werden. Für den Gemüsebau wichtige Aspekte waren einerseits Energieeinsatz, wo die Verfasser an die Politik appellieren, verbindliche Regelungen für die Verfügbarkeit von neuen Energien zu erarbeiten, um den Transformationsprozess hin zur klimaneutralen Produktion bewältigen zu können und mittel – und langfristig Planungssicherheit zu erhalten. Ein weiteres Kapitel, was besondere Relevanz für den Gemüsebau hat, bezieht sich auf die Wassereffizienz.

Alle Maßnahmen zur effizienten Wassernutzung müssen dringend in einem Bundesprogramm Wassereffizienz gebündelt und gefördert werden, damit der Gartenbau zukunftsfähig wird. Hier sind BMUV und BMEL gleichermaßen gefordert. Natürlich wurde das Dauerthema des Pflanzenschutzes nicht ausgelassen und findet sich in einem kompletten Kapitel wieder. Für die gesamte Produktion werden seitens der Beratung und des Berufsstandes die Verfügbarkeit und die Anwendungsbeschränkungen von Pflanzenschutzmitteln als eine der zentralen Herausforderungen für den Anbau genannt. Ein weiterer Aspekt, der hier besonders hervorzuheben ist, bezieht sich auf die Herkunftskennzeichnung von Verarbeitungsprodukten. Weiterhin ist es so, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht darüber informiert werden, woher internationale verarbeitete Ware stammt. Dazu zählen beispielsweise Apfelsaft aus Saftkonzentrat aus China oder Einlegegurken aus Indien. Um die Konsumenten in die Lage zu versetzen‚ sich sachkundig für nachhaltige Lebensmittel zu entscheiden, sollte in Erwägung gezogen werden, die obligatorischen Ursprungs- oder Herkunftsangaben auf diese Obst- und Gemüsewaren national auszuweiten. Im Maßnahmenpaket wird gefordert, dass die Bundesregierung sich für eine EU-rechtskonforme Kennzeichnung einsetzt. Im umfassenden Papier sind noch weitere Schwerpunktthemen und Forderungen angerissen, diese können unter folgendem Link nachgelesen werden: LINK
Vorangegangen war der Zukunftskongress Gartenbau im Oktober 2022, nach dem das Thünen-Institut vom BMEL beauftragt wurde, eine Analyse zum Thema Chancen- und Risiken für den Obst- und Gemüsebau in Deutschland zu erstellen.Die Ergebnisse dieser Thünen-Studie diente als Grundlage für einen anschließenden intensiven Diskussionsprozess unter den Beteiligten.

Im September vergangenen Jahres haben sich aus diesem Prozess zwei Arbeitsgruppen konstituiert. Die erste AG „Aspekte des Wandels in Betrieb und Markt, durch Klimawandel und Umwelt, im Produktionssystem und in der Kommunikation“, unter Leitung von Bertram Fleischer (Generalsekretär Zentralverband Gartenbau), hat sich hauptsächlich mit der nötigen Absicherung der Produktionsfaktoren und deren flankierenden Maßnahmen beschäftigt. Bender hat im Rahmen der Veranstaltung den Branchenvertretern zugesagt, die Maßnahmen zwecks Umsatzmöglichkeiten im BMEL und dort, wo nötig, innerhalb der Ressorts und Länder abzustimmen. Die Inhalte des Maßnahmenpakets sollen zudem in die kommende AMK einfließen. Im Sommer wird das BMEL die Vertreter erneut einladen, um über den Fortgang des Prozesses zu informieren und ggf. weitere Schritte zu eruieren.


Die zweite AG „Technologie, Digitalisierung, Ausbildung und Forschung“, unter Leitung von Prof. Maria Finck (Leitung ökol. Pflanzenschutz Uni Kassel), hat die nötigen Forschungsstrukturen auf der Makroebene eruiert.

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