Insbesondere die Pläne zur Stoffstrombilanzverordnung sorgten unter den Fachexperten für rege Diskussionen auf der 33. bundesweiten Beratertagung im Gemüsebau in Grünberg. Aus Sicht der Berater gehen der gewollte Humusaufbau, eine Umsetzung der Düngeverordnung und zusätzlich die angestrebten Pläne zur Stoffstrombilanz nicht zusammen. Die Auswirkungen der geänderten Düngeverordnung sollten erst einmal abgewartet werden bevor weitere Auflagen die Gemüsebaubetriebe belasten, wurde seitens der Berater gefordert. Gar nicht realisierbar sei es, belegbasiert die Ausfuhren für alle Betriebe umzusetzen und keine Möglichkeiten zu schaffen, unvorhergesehene Verluste abzuschreiben. Des Weiteren befassten sich die Fachexperten aus den Landeseinrichtungen sowie privaten Beratungsinstitutionen mit der aktuellen Situation im Pflanzenschutz. Mit Sorge schauen die Pflanzenschutzberater auf die Zulassungssituation bezüglich der Wirkstoffe gegen Blattläuse, wo die letzten wirksamen Mittel bald nicht mehr zur Verfügung stehen.
Hier sei dringender Handlungsbedarf von allen Beteiligten gefordert, um die Lage rechtzeitig zu entschärfen. Aber nicht nur notwendige Insektizide fehlen, der Mangel erstreckt sich bei den vielfältigen Sonderkulturen auch über die Fungizide und Herbizide. Insgesamt verzeichnete die Beratertagung, welche vom 12.-14. März 2024 stattfand, erneut viel Zuspruch und eine rege Beteiligung aus dem gesamten Bundesgebiet. Organisiert und durchgeführt wurde die jährlich durchgeführte Veranstaltung erneut gemeinsam vom Verband der Landwirtschaftskammern und der Bundesfachgruppe Gemüsebau. Mit dem Ziel sich fachlich auszutauschen wurden zahlreiche weitere Versuchsergebnisse und Fragestellungen rund um den Gemüsebau vorgestellt und diskutiert. Die Beratertagung ist damit eine wichtige tragende Säule für den Austausch auf Expertenebene und hat eine große Bedeutung für die Branche.