Bauchgefühl nicht bestätigt: EFSA-Bewertung sieht kein inakzeptables Risiko bei Glyphosat

Die Einschätzung der EFSA, wonach keine kritischen Problembereiche identifiziert wurden, sollte einen Schlusspunkt hinter die langjährige und emotionale Diskussion setzen. Wiederholt und mit Akribie sei der Wirkstoff Glyphosat untersucht und bewertet worden. Anlässlich des regulären Zulassungsendes von Glyphosat hat die EU die Risiken des Glyphosateinsatzes noch einmal umfangreich wissenschaftlich bewerten lassen. Die vier prüfenden nationalen Sicherheitsbehörden ANSES (F), Ctgb (NL), Kemi (SV) und Nebih (H) kommen einstimmig zu dem Fazit, dass in allen zur erneuten Zulassung beantragten Indikationen eine sichere Anwendung glyphosathaltiger Produkte möglich ist. Die EU-Kommission muss nun eine Empfehlung über eine erneute Lizenzvergabe erstellen – und sich dabei an den wissenschaftlichen Einschätzungen der Institutionen orientieren.

Entscheiden werden am Ende darüber aber die Mitgliedstaaten im weiteren Zulassungsprozess. Große Länder wie Frankreich, Italien und Deutschland stehen Glyphosat kritisch gegenüber und dürften am Ende beim Votum den Ausschlag geben. Doch könnten die Regierungen nach der positiven Risikobewertung durch die Wissenschaftler unter Druck geraten. Die deutsche Bundesregierung aber hat sich festgelegt bereits im Koalitionsvertrag (2021): Sie will Glyphosat Ende 2023 vom Markt nehmen und begründet dies mit Hinweis auf das Artensterben. Der massive Einsatz des Unkrautvernichters entziehe Insekten und Feldvögeln flächenhaft die Nahrungsgrundlage, so die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt. Über diese Einstellung kann man sich fachlich streiten. Aus Sicht der Bundesfachgruppe Gemüsebau sollte mit der wissenschaftlichen bestätigten neuen Sachlage eine ergebnisoffene Diskussion geführt werden.

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