Schreiben an Staatssekretärin Bender

Forderung: erneute Freilandzulassung für wichtigen herbiziden Wirkstoff

Im Vorfeld Sitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel, (ScoPAFF) im Juli richtete sich der Vorsitzende des Bundesausschuss Obst und Gemüse Jens Stechmann und sein Stellvertreter sowie Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau Christian Ufen an die parlamentarische Staatssekretärin Silvia Bender aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Hintergrund des Schreibens war der Wirkstoff Metalaxyl-M, welcher für den Gemüsebau im Freiland essenziell ist. Es ist der einzige vollsystemische Wirkstoff, der gegen die Pilzklasse der Oomyceten wirkt, die im Freilandgemüsebau eine bedeutende Rolle spielen, so die beiden Vorsitzenden. Die letzten Jahre wurden nur dank der Notfallzulassungen die Ernten gesichert in diversen Kulturen wie Spinat, Zwiebeln, Erbsen, Möhren, Kräutern und vielen mehr, wie hier bereits berichtet. Bereits in diesem Frühjahr kam es zur Herausforderung, dass kurzzeitig nicht einmal mehr die Notfallzulassungen gegriffen haben.

Nur dank der Rücknahme der konnte die diesjährige Ernte gesichert werden. Nun steht der deutsche Gemüsebau aber erneut an derselben Stelle, was die kommende Saison 2024 angeht. Weitere Notfallgenehmigungen können nicht gestellt werden. Alternativlos steht diversen Kulturen in der sensiblen Phase des Anwachsens kein fungizider Wirkstoff mehr zur Verfügung, was zu erheblichen Ernteausfällen führen wird auf deutscher sowie europäischer Ebene. Das Ausmaß lässt sich kaum beziffern. Stechmann und Ufen wiesen im Schreiben auf das laufende Artikel 7 Verfahren zur erneuten Zulassung im Freiland für den Wirkstoff hin. Dieses Verfahren muss zwingend beschleunigt werden, um das Saatgut zur Verfügung zu stellen, zu Beizen und den Gemüseanbauern zur Verfügung zu stellen. Für die vielfältigen Anwendungen im breiten Gemüsebau darf es aus Sicht von Stechmann und Ufen dabei keine strenge Auslegung auf bestimmte Kulturen geben, sondern den Mitgliedsländern muss Spielraum bei der Produktzulassung gegeben werden, damit auch kleinere Anwendungen möglich sein können. Es muss aber eine Lösung geben, sonst verschwinden viele Gemüseprodukte aus dem Anbau, schlossen beide Vorsitzende den Apell an Bender ab. Sobald neue Erkenntnisse zu dem Vorgang vorliegen, werden wir Sie informieren.

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