Bei den aktuellen Herausforderungen, vor denen der heimische Spargelanbau steht, bedarf es weitaus mehr Forschung auf allen Ebenen, der Etablierung von langjährigem Versuchswesen für Spargelkulturen und wissenschaftliche Begleitung für die Betriebe, die durch die diesjährige Witterung eine besonders schwierige Saison hatten. Spargelanbauern wurde aufgrund der Spätfröste und den hohen Niederschlagsmengen viel abverlangt in der letzten Saison resümierten die Teilnehmer des AK-Spargel. Zwar war das Frühjhr sehr warm, allerdings sorgten der Starkregen und ein langanhaltendes Wettertief mit hohen Niederschlagsmengen für sehr nasse und teilweise überschwemmte Böden. Zusätzlich traten diverse Schadinsekten und Pilzebefall mit hohem Befallsdruck auf.
Neuanlagen hatten in diesem Jahr große Probleme sich zu etablieren. Schlechte Bedingungen zur Pflanzung führten vermutlich dazu. Regional trat die Bohnenfliege in Spargelanlagen auf, zurückführen konnten die Experten dies auf das späte Abdecken der Flächen durch die anhaltende Nässe. Doch nicht nur das Klima und Schaderreger bedrohen den Anbau, immer mehr politisch motivierte Rahmenbedienungen bedrohen den Spargelanbau. Von der Diskussion über die Folien, überbordenden Umweltauflagen, chemischen Pflanzenschutz bis zum Mindestlohn, der einen großen Aspekt in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung der Dauerkultur darstellt, machen es den Anbauern schwer. Der Arbeitskreis appelliert, dass eine wissensbasierte Betrachtung im Fokus stehen sollte.
Der Arbeitskreis Spargel bestehend aus Fachberatern der Landwirtschaftskammern, aber auch privaten Beratern sowie Vertretern der Züchtungsunternehmen für Spargel, Verbände und Wissenschaft, traf sich vom 16. bis 17.09. in Freiburg zum Expertenaustausch. Dr. Hendrik Führs von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen aus dem Geschäftsbereich Gartenbau übernahm stellvertretend für Vorsitzenden Nils Kraushaar die Leitung der Gruppe.