„Die Zukunft ist pflanzlich“ – Europäisches 5 am Tag Online-Symposium

Zum Internationalen Jahr für Obst und Gemüse der UN luden 5 am Tag und die Agrarmarkt Austria Marketing (AMA) am 23. September 2021 zum Europäischen 5 am Tag Online-Symposium ein und stellten aktuelle Food-Trends vor, diskutierten Ernährungsgewohnheiten sowie die gesundheitsfördernde Wirkung von Gemüse und Obst und berichteten aus der Praxis europäischer Projekte. Beispielsweise zeigte Hanni Rützler (Futurefoodstudio) die Food-Future-Trends in ihrer Präsentation „Vegourmets – Die kulinarische Zukunft ist pflanzlich“. Die Corona-Krise hat aus ihrer Sicht zu einem Umdenken bei den Konsumenten geführt. So lässt sich beobachten, dass die Gastronomie seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown mehr auf vegetarische und vegane Küche setzt. Über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Verzehrs von Gemüse und Obst referierten DGE-Geschäftsführerin Dr. Kiran Virmani und Prof. Dr. Jürgen König von der Universität Wien. Zwar hatte die Pandemie einen positiven Einfluss auf die ausgewogene Ernährung, jedoch wird das Ziel, 400 g Gemüse und Obst am Tag zu verzehren, noch nicht erreicht.

Ausgehend von der Ernährungssituation in Deutschland, die ganz allgemein von steigendem Gemüse- und eher stagnierendem Obstkonsum seit den 50er Jahren geprägt ist, ging Kiran Virmani auf die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit im 14. DGE Ernährungsbericht ein. Diese wertet 20 Meta-Analysen mit Blick darauf aus, ob sich ein Zusammenhang zwischen Fleisch-, Gemüse- und Obstverzehr und häufig in Deutschland vorkommenden Erkrankungen wie Schlaganfall und koronare Herzerkrankung, Diabetes mellitus Typ 2 sowie verschiedenen Krebsarten wissenschaftlich bestätigen lasse. Das Ergebnis: Ein Zusammenhang zwischen hohem Gemüseverzehr und niedrigerem Risiko, an Schlaganfall, Herzinfarkt oder Darmkrebs zu erkranken, lässt sich belegen, ebenso wie der zwischen hohem Obstkonsum und bpsw. niedrigerem Risiko für Brustkrebs. Virmani schloss mit einem Appell, dass man im Licht dieser Forschungsergebnisse nur noch dringlicher darauf hinweisen könne, das Ernährungsverhalten in Deutschland im Sinne der Gesundheit anzupassen. Die DGE-Ernährungsregeln seien durch die Übersichtsstudie erneut bestätigt worden. Einig waren sich die Referenten in der anschließenden Diskussion, dass es seitens der Politik – auch auf EU-Ebene – noch mehr Unterstützung für Gemüse- und Obstabsatz bedarf.

Noch immer ist Obst und Gemüse teurer als Fleisch oder Süßigkeiten, was Geringverdiener vom Konsum abhält. Niedrigere Steuersätze könnten eine Lösung sein. Auch in der aktuellen Farm-to-Fork-Strategie der EU kommt der Bereich Obst und Gemüse zu kurz. Mittlerweile gibt es auch Positives zu vermelden. Die BVEO hat zusammen mit 5 am Tag und der Agrar-Markt Austria (AMA) im Mai 2021 einen Projektantrag für eine Folgekampagne zu „Snack5“ bei der EU eingereicht. Die neue Kampagne soll drei Jahre lang online und offline in Deutschland und Österreich für Obst und Gemüse werben.[nbsp] Die EU hat nach Sichtung aller eingereichten Vorschläge ihren Zuschlag für das Projekt erteilt. Nun beginnen die Vorbereitungen für die Ausarbeitung der Verträge zwischen den Projektbeteiligten und der EU. Die Kampagne wird im Zeitraum 2022 – 2024 durchgeführt. Das Projektvolumen in Höhe von 3 Mio. Euro wird dabei mit rund 2,4 Mio. Euro Förderung durch die EU bezuschusst.

DGE-Regeln bestätigten sich - Ein Zusammenhang zwischen hohem Gemüseverzehr und niedrigerem Risiko, an Schlaganfall, Herzinfarkt oder Darmkrebs zu erkranken, lässt sich belegen.
DGE-Regeln bestätigten sich – Ein Zusammenhang zwischen hohem Gemüseverzehr und niedrigerem Risiko, an Schlaganfall, Herzinfarkt oder Darmkrebs zu erkranken, lässt sich belegen.

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