Ausgerechnet die Einlegegurken, Rotkohl und Sauerkraut, also Produkte für viele traditionelle heimische Gerichte stehen auf dem Prüfstand, ob sich der Anbau in Deutschland noch zukünftig lohnt, darauf wiesen die Teilnehmer des Arbeitskreises Vertragsgemüse in einer außerordentlichen Sitzung hin. Aus Nordrhein-Westfalen kam der Hinweis, dass aufgrund von fehlenden Pflanzenschutzmitteln die Dicke Bohne als regionale (rheinische) Gemüsespezialität gefährdet ist. Es gibt keine wirksamen Mittel gegen den Pferdebohnenkäfer und der Schädlingsdruck hat sich durch die Anbauausweitung von Körnerleguminosen erheblich erhöht. Eine Vielzahl von Virosen führen zu Ausfällen, eine Virusvektorbekämpfung insbesondere Blattläuse ist daher von großer Bedeutung, hierfür stehen keine wirksamen Präparate zur Verfügung. Bemängelt wurden von den Teilnehmern auch insgesamt die schlechten Rahmenbedienungen für die Gemüseerzeugung in Deutschland. Die Kosten seien an vielen Stellen gestiegen, die Preise können nicht mehr ausreichend weitergegeben werden, da die Konkurrenz im Ausland weitaus günstiger produzieren kann. Gleichzeitig ist eine Kaufzurückhaltung bei Markenprodukten zu spüren. Hinzu kommt, dass ohne Bewässerung einige Kulturen nicht mehr anbaufähig sind, was sich massiv auf die bereits gestiegenen Kosten niederschlägt. Der größte Faktor ist aber weiterhin der gestiegene Mindestlohn, der die arbeitsintensiven Kulturen wie Einlegegurken unwirtschaftlich macht und die Sorge vor weiteren Anhebungen seitens der Fraktionen zur nächsten Bundestagswahl.