2022 Ausblick für den Gemüsebau

Die Herausforderungen für die Gemüsebranche werden 2022 nicht weniger. Hohe Preise für Produktionsmittel, Energie und Verpackungen verteuern Produktion, Logistik und Transport. Ende des letzten Jahres waren selbst zu hohen Preisen einzelne Rohstoffe nicht ausreichend zu beschaffen. Die höheren Produktionskosten können nur aufgefangen werden, wenn sich höhere Preise nicht nur auf Verbraucherebene durchsetzen, sondern auch bei den Erzeugern direkt ankommen. Die Verfügbarkeit von wichtigen Arbeitskräften wird auch 2022 ein Thema sein. Die Auswirkungen einer Impfpflicht auf Saisonarbeitskräfte hätte massive Auswirkungen auf die Einreise.

Darüber hinaus hat die neue Regierung die Anhebung des Mindestlohns auf 12,00 € festgeschrieben, doch Gegenwind kommt nicht nur von den Arbeitgebern, sondern auch aus den anderen Parteien. Mögliche Witterungsextreme nehmen zu, und im Vorfeld ist nicht absehbar, ob sich 2022 als trocken heißes oder kühl feuchtes Jahr in die Zeitreihe einfügt. Für den Start in die deutsche Frühgemüsesaison sind dann vor allem die Einstrahlung und die Temperaturen entscheidend. Die Anforderungen von Verbrauchern und des Handels an gärtnerische Produkte steigen gleichzeitig stetig, während die Anzahl der zur Verfügung stehenden Pflanzenschutzmittel abnimmt. Aufgrund von auslaufenden Genehmigungen, fehlenden Indikationen und langer Zeitdauer von Neuzulassungen von Pflanzenschutzmitteln werden Notfallzulassungen immer häufiger. Besonders kritisch sieht die Situation bei Sonderkulturen aus. Daher setzt sich die Bundesfachgruppe Gemüsebau intensiv für einen integrierten und nachhaltigen Pflanzenschutz ein.

Die Fachgruppe stellt selbst für die Lücken Notfallanträge, wenn bundesweiter Bedarf gesehen wird. Für viele Pflanzenschutzmittel fehlt die nationale Zulassung während diese in anderen EU-Ländern vorliegt. Gegen solche Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen setzt sich die Bundesfachgruppe weiterhin ein. Die Notfallgenehmigungen haben bereits 2021 beim Gemüsebau durch die Aufnahme von Beizmitteln einen Höchststand erreicht. Einen Überblick zu den bereits gestellten und geplanten Anträgen nach §53 bekommen Sie in der dargestellten Tabelle. Es gibt für Ihre Interessensvertretung also viel zu tun all diese Herausforderungen an die neue Regierung heranzutragen.

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