Zukunft des Gemüsebaus – Apell Rahmenbedingungen anpassen!

Trotz der durchwachsenen Saison in den Betrieben, die stark von der Witterung geprägt war und den massiven zukünftigen Herausforderungen, vor denen die Branche steht, herrschte Aufbruchstimmung im Vorstand der Bundesfachgruppe Gemüsebau. Insbesondere die anstehende Bundestagswahl und die Erarbeitung der Positionen sorgte für rege Diskussion, wie man den Gemüsebaubetrieben Perspektiven aufzeigen kann. Dabei spielte das Thema Saisonarbeit und Mindestlohn eine wichtige Rolle. Eine politisch motivierte Erhöhung des Mindestlohns wird vehement abgelehnt, schon jetzt wird das Betriebsergebnis durch die explodierenden Lohnkosten aufgefressen. Der Vorstand pocht weiterhin darauf, dass EU-Verordnungen zukünftig nur noch 1:1 umgesetzt werden sollten und nicht weiter verschärft werden im deutschen Recht.

Als Beispiel kritisierten die Teilnehmer das Energieeffizienzgesetz, welches niedrigere Schwellenwerte in Deutschland vorsieht als in den anderen Mitgliedsstaaten der EU. Die Wettbewerbsfähigkeit hat bereits massiv gelitten, dies muss die nächste Regierung unbedingt wiederherstellen, ansonsten schreitet der Strukturwandel mit großen Schritten weiter voran und immer mehr Betriebe hören auf, weil ein wirtschaftliches Arbeiten unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Ob eine einheitliche Position zur Ausbildung der Gemüsegärtner, die Zusammenarbeit mit den Wasserverbänden bei der Grundwassersituation im Zuge der Düngung im Gemüsebau, die Folgen der Starkregenereignisse für Betriebe und Versicherer oder die massiven Lücken beim Pflanzenschutz bei diversen Gemüsekulturen, gleich mehrere große andere Herausforderungen der Branche wurden ebenfalls in der Vorstandssitzung am 21.11.2024 in Karlsruhe diskutiert. Die Vorstandssitzung fand im Rahmen der Messe expoSE & expoDirekt auf Einladung des Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE) in den Räumlichkeiten des Messegeländes statt.

Vertragsgemueseanbau in Deutschland auf der Kippe