Pflanzenschutzexperten warnen: Dringen umdenken nötig

Kein ausreichender Schutz bald mehr möglich

Während bekannte Wirkstoffe und die zugehörigen Pflanzenschutzmittel immer mehr wegbrechen beziehungsweise ersatzlos auslaufen, werden neue Möglichkeiten kaum mehr zugelassen, insbesondere nicht für den Bereich Gemüse unter Glas, warnen die Fachberater aus dem Gemüsebau unter Glas. Viele Mittel hängen seit Jahren in der Zulassung in Deutschland, während der Wirkstoff mittlerweile auf EU-Ebene wieder ausläuft ohne je im Gewächshaus genutzt worden zu sein. Auf der anderen Seite werden die Rückstandhöchstgehalte für verbliebende Wirkstoffe bei Fruchtgemüse auf kaum einhaltbare Werte abgesenkt, kritisieren die Pflanzenschutzexperten aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein breites Spektrum an Wirkstoffen und Mitteln steht für diese spezielle Sparte im Gartenbau nicht zur Verfügung. Resistenzstrategien sind kaum bis nicht mehr durchführbar, da ein Wirkstoffwechsel bei vielen Schaderregern mangels Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr möglich ist.

Hinzu kommen fachlich nicht nachvollziehbare oder überzogene Wiederbetretungsfristen, welche den Einsatz von Mitteln komplett ausschließen. Die Bewertungsmodelle sind nicht nachvollziehbar für Praktiker und auch die Experten sehen kaum noch Spielraum gegen Krankheiten und Schädlinge vorzugehen. Mit Hinblick auf die steigende Anzahl der Hitzetage je Jahr explodieren die Populationen von Schädlingen in der Saison. Durch die aktuelle Energiesituation im Land wird eine optimale Klimasteuerung unsicherer, was bisher im Gewächshaus mehr Sicherheit gegeben hat, was Pilzbefall betrifft. Zum fünften Mal hat die Bundestagung der Fachberater unter Glas auf Einladung der Bundesfachgruppe Gemüsebau in Grünberg vom 29. zum 30. November 2022 stattgefunden und führt Berater aus dem Bundesgebiet zusammen.

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Weniger Bekämpfungsmöglichkeiten, höhere Auflagen, immer niedrigere Grenzwerte. Pflanzenschutzproblematik schärft sich weiter zu

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