Pflanzenschutzexperten für den Gemüsebau unter Glas ringen um Lösungen

Fehlen wichtiger Wirkstoffe absehbar


Während bekannte Wirkstoffe wie Spirotetramat oder Pirimicarb und die zugehörigen Pflanzenschutzmittel absehbar wegbrechen beziehungsweise ersatzlos auslaufen, werden neue Möglichkeiten kaum mehr zugelassen insbesondere nicht für den Bereich Gemüse unter Glas, warnen die Fachberater aus dem Gemüsebau unter Glas. Die Berater hangeln sich von Jahr zu Jahr, eine langfristige Planung und Sicherheiten sind nicht möglich. Viele Mittel hängen seit Jahren in der Zulassung in Deutschland, während der Wirkstoff mittlerweile auf EU-Ebene wieder ausläuft ohne je im Gewächshaus genutzt worden zu sein. Auf der anderen Seite werden die Rückstandhöchstgehalte für verbliebende Wirkstoffe auf kaum einhaltbare Werte abgesenkt, kritisieren die Pflanzenschutzexperten aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein breites Spektrum an Wirkstoffen und Mitteln steht nicht zur Verfügung, obwohl eine Vielzahl an Kulturen für die regionale Versorgung Unterglas angebaut werden.

Resistenzstrategien sind kaum bis nicht mehr durchführbar, da ein Wirkstoffwechsel bei vielen Schaderregern mangels Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln nicht mehr möglich ist. Hinzu kommen fachlich nicht nachvollziehbare oder überzogene Wiederbetretungsfristen, welche den Einsatz von Mitteln komplett ausschließen. Die Bewertungsmodelle sind nicht nachvollziehbar für Praktiker und auch die Experten sehen kaum noch Spielraum gegen Krankheiten und Schädlinge vorzugehen. Mit Hinblick auf die steigende Anzahl der Hitzetage je Jahr explodieren die Populationen von Schädlingen in der Saison. Zum sechsten Mal hat die Bundestagung der Fachberater unter Glas auf Einladung der Bundesfachgruppe Gemüsebau in Grünberg vom 13. zum 14. Dezember 2023 stattgefunden und führt Berater aus dem Bundesgebiet zusammen.