Fokus auf der Stickstoff-Effizienz – Digitale 30. Bundesberatertagung mit Rekordbeteiligung

Die 30. Fachberatertagung vom 09. bis 11. März 2021 fand erstmalig nicht in Grünberg, sondern per Videokonferenz statt, ermöglichte aber trotzdem den Austausch der Erfahrungen und Versuche der letzten Jahre. Dank der digitalen Möglichkeit des Miteinanders nahmen insgesamt sogar 120 Teilnehmer an den Vorträgen teil. So viele wie noch nie. Leider konnte Pandemie-bedingt kein weiterer Austausch ermöglicht werden, wie sonst gewohnt in den Pausen in der Bildungsstätte Grünberg. Doch fachliche Gespräche konnte bei der dreitägigen Veranstaltung trotzdem stattfinden, da die Fachberater ihre Fragen über die Chat-Funktion während der Beiträge sammelten, teilweise schon gegenseitig beantworteten und so gebündelt und strukturiert Fragen zu einzelnen Punkten abgearbeitet werden konnten.

So ließ die Umsetzung der verschärften Düngeverordnung die Fachberater bundesweit intensiv an Lösungen für den Gemüsebau arbeiten. Wie weit kann man noch für einzelne Kulturen den Stickstoff reduzieren und trotzdem ein verkaufsfertiges Produkt erhalten? Wie passt man die Bewässerung am besten an die Düngestrategie an und wie wirkt sich ein ausgewogener Nährstoffhaushalt auch in Bezug auf Mikronährstoffe wie Bor und Schwefel auf einzelne Kulturen aus? Eine große Herausforderung werden unvorhergesehene Witterungsereignisse für den Freilandanbau werden, sind sich die Berater einig. Besonders starkzehrende Kulturen mit langer Standdauer haben wenig Spielraum nach der neuen Düngeverordnung, um dem entgegenzuwirken. Die Fachberater versuchen für den Gemüsebau bis ins kleinste Detail die N-Effizienz der Düngung zu optimieren, um Betrieben in roten Gebieten wirtschaftliches Handeln zu gewährleisten. Ein Instrument werden wohl Zwischenfrüchte in den Fruchtfolgen werden müssen, um die N-Nachlieferung und die Bodenstruktur zu verbessern.

Häufigere Bodenproben und exakt abgestimmte geteilte Düngegaben und ein Umdenken einzelner Vermarktungsvorgaben werden sich aber auch nicht vermeiden lassen. So die Kernaussagen mehrerer Beiträge zum Thema Düngung. Doch auch die Änderung der Stoffstrombilanz rückt näher. Dazu gab Dr. Carmen Feller den Überblick zum aktuellen Sachstand und wies auf einige kritische Punkte bezüglich der Bewertung für den Gemüsebau hin. Beim Themenblock Pflanzenschutz ging er vorrangig um die Bekämpfung des falschen Mehltaus, den Einsatz von Pelargonsäure und der Vorstellung einzelner Projekte. So nutzte Jan Helbig vom Julius-Kühn-Institut die Veranstaltung, um für das NEPTUN-Projekt 2022 zu werben, wo anonymisierte Daten von den Betrieben gesammelt und für eine umfangreiche Studie über den tatsächlichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Gemüsebau genutzt werden. Zum Abschluss der Tagung hielt Prof. Dr. Ulrich Enneking von der Hochschule Osnabrück einen Vortrag über Verpackung und rundete die Tagung damit gelungen ab.

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Die Verschärfte Düngeverordnung stellt Berater und Gemüsebauer vor große
Herausforderungen BQ: BfG

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