Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat am 11. Mai 2021 auf Einladung von Jens Stechmann, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau und des Bundesausschuss Obst und Gemüse das Obstbauzentrum Esteburg in Jork besucht. Stechmann stellte die bisherigen Leistungen der deutschen Anbauer in Sachen Biodiversität, Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klimaschutz und Produktsicherheit dar und betonte die Bedeutung von Forschung und Beratung zur Weiterentwicklung und Implementierung weiterer Maßnahmen. Er stellte aber auch unumwunden fest, dass diese fortwährende Optimierung von Produktionsmethoden nur dann möglich sein wird, wenn die vielen Familienbetriebe rentabel wirtschaften können, sodass die Nachfolgegenerationen eine Perspektive haben. Der Vorsitzende rief die Ministerin dazu auf, für gleiche Produktionsbedingungen innerhalb der EU zu sorgen, damit die Wettbewerbsnachteile deutscher Betriebe nicht zu einer Abwanderung der Produktion ins Ausland führen. Er nannte in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln ebenso wie die Förderung von Risikomanagementmaßnahmen.
Wenn die Betriebe nicht langfristige Perspektiven für einen wirtschaftlich erfolgreichen Anbau sehen, wird sich der Strukturwandel weiter beschleunigen. Klöckner wies wiederum auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Anbaus hin und kritisierte einseitige Berichterstattung zu Lasten der Branche in den Medien. Sie betonte, dass auch immer die wirtschaftlichen Folgen im Blick behalten werden müssen, wenn einerseits Ertragssicherung und andererseits von der Landwirtschaft verlangt, dass sie die Hälfte an Pflanzenschutzmitteln einsparen solle. Zwar werden die Methoden genauer, man werde aber nie auf Pflanzenschutz verzichten können. In den Gesprächen vor und nach den offiziellen Reden, die man auf der Webseite www.obstbau.org noch einmal im Video sehen kann, konnten viele Themen vertieft werden. So warb Christian Ufen vor den dortigen Politikern noch einmal für mehr Augenmaß beim Klimaschutzgesetz und der CO2-Bepreisung im Hinblick auf den Anbau unter Glas. Für die Umstellung auf erneuerbare Energien und eine CO2-ärmere Produktion benötigen die Betriebe Unterstützung und Umstellungszeit. Auch gibt es noch keine geeigneten Entlastungsmaßnahmen während schon über weitere Verschärfungen diskutiert wird.