BM Özdemir besucht Gemüsebaubetrieb

Bundeslandwirtschaftsminister bei Gärtnerei Böck in Neufarn

Die Herausforderungen des deutschen Gartenbaus haben ZVG-Präsident Jürgen Mertz und Bundesfachgruppen Vorsitzender Christian Ufen beim Besuch des BM Özdemir im Betrieb Böck deutlich gemacht. Wilhelm und Florian Böck stellten am 17. Juli ihren Betrieb vor und betonten die derzeitigen Herausforderungen des regionalen Gemüsebaues. Die Gärtnerei Böck ist seit 1896 ein Familienbetrieb mit Hauptsitz in Neufarn bei München. Hier werden auf 12 ha Anbaufläche unter Glas, 100 ha Anbaufläche im Freiland circa 40 verschiedene Gemüsearten sowie Gemüsejungpflanzen für den Hobbyanbau produziert. Die Böcks wiesen auf die Stärken des Unternehmens hin, die Markt- und Kundennähe durch die Vermarktungswege zu gleichen Teilen Großmarkt München und LEH, Gartencenter, Endverkaufsbetriebe. Sie wiesen insbesondere auf die aktuellen enormen Unsicherheiten im Hinblick auf die derzeitige Gas- und Energieversorgung für den Gartenbau hin. Sie machten deutlich, was eine Gasabschaltung für den Gartenbau bedeuten würde. Es wurde betonte, dass es aktuell vor allem darum ginge, den Unterglas[-]Gartenbau über den nächsten Winter zu bringen und wie unsicher die kommende Saison gesehen wird. Weiteres Thema war der Druck des Lebensmitteleinzelhandels auf die Preissituation bei regionalen Produkten.

Regionale Ware werde als zu teuer vermarktet, Billigangebote kommen aus dem benachbarten Ausland. Nötig sei hier eine enorme Anstrengung zur besseren Vermarktung regionaler nachhaltiger Produktion. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nahm das zur Kenntnis und betonte wiederum, wie wichtig das deutsche Gemüse sei. Ihm sei auch wichtig, die Betriebe langfristig dabei zu unterstützen, klima- und umweltfreundlich zu produzieren und verwies auf das Programm für eine bessere Energieeffizienz im Gartenbau und den verschiedenen Projekten im Rahmen der Forschungsprogramme Gartenbau 4.0, nicht-chemischer Pflanzenschutz und urbaner Gartenbau. Christian Ufen fasste noch einmal die Herausforderungen des Gemüsebaus zusammen: Steigender Mindestlohn, Vermarktungsprobleme und eine unkalkulierbare Preissituation, unsichere Energieversorgung auch bereits bei den Gemüsejungpflanzenbetrieben, fehlende Lösungen für Pflanzenschutzprobleme über den gesamten Gemüsebau hinweg, Kostensteigerungen bei allen Betriebsmitteln und gleichzeitig Kürzungen bei der Sozialversicherung. Bundesminister Özdemir verwies auf die Anstrengungen der Bundesregierung und hofft auf Wirkung dieser Maßnahmen. Allerdings konnte er keine neuen Lösungen präsentieren.

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