Beize gegen Bohnenfliege ermöglicht Bundesfachgruppe Gemüsebau erringt Notfallgenehmigung

Seit dem Wegfall verschiedener nutzbaren Pflanzenschutzmittel geriet der Anbau von Buschbohnen und Dicker Bohnen in Deutschland in den letzten zwei Jahren immer mehr ins Wanken. Während man den Wegfall des Herbizides Basagran durch die Investition in eine moderne Hackmaschine Kompensieren konnte, machte das Verbot von Chlorpyrifos als insektiziden Beizschutz direkt am Bohnensaatgut sehr zu schaffen. Dadurch kamen Probleme auf die Betriebe zu, die man so im Bohnenanbau nie kannten. Trotz aller Bemühungen von vielen Beteiligten konnte bisher keine erfolgversprechende und dauerhafte Lösung zur Bekämpfung der Bohnenfliege und der damit verbundenen Auswirkungen gefunden werden. Das Anbaurisiko ist für die Anbauer deutlich gestiegen und die vorherrschenden Marktbedingungen im Lebensmittelhandel lassen in den Kalkulationen keine Möglichkeit diese zusätzlichen Kosten der Anbauer in der Wertschöpfungskette weiterzugeben.

Der dauerhafte Anbau von Buschbohnen in Deutschland ist unter diesen Anbaubedingungen wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen. Den Anbau und die Verarbeitung der Buschbohne in Deutschland weiterhin zu erhalten und den Verbrauchern die entsprechenden Produkte, gerne auch aus regionaler Produktion, weiterhin anbieten zu können ist ein lohnendes Ziel. Daher hat sich die Bundesfachgruppe Gemüsebau seit Dezember 2021 massiv für eine Lösung eingesetzt und eine Notfallgenehmigung für das Beizmittel Lumiderm errungen. Der Prozess bis zum positiven Bescheid hat lang gedauert und wurde mit viel Rücksprache und nachhaken begleitet. So kam die Meldung, dass die Beize eingesetzt werden kam gerade noch rechtzeitig für den Einsatz in der Saison 2022. Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung aus den Anbauregionen und von den Beratern für die sachlichen Argumente und die gute Zusammenarbeit.