Das Thema: „Neues bei den Lückenindikationen in Gemüsekulturen: Von A(ntragsstau) bis V(erbundvorhaben)“ war Inhalt des Vortrages von Dr. Franziska Waldow vom Julius-Kühn-Institut (JKI). Sie zeigte den Vorstandsmitgliedern der Fachgruppe Gemüsebau Anfang Februar in Berlin den aktuellen und speziellen Bearbeitungsstand in den zahlreichen gemüsebaulichen Anwendungsgebieten auf. Der Vorstand der Fachgruppe Gemüsebau schätzt die Arbeit des JKI sehr. Er sieht – durch den zunehmenden Wegfall von Wirkstoffen – den ordnungsgemäßen Gemüseanbau gefährdet. Auch im Bio-Anbau fehlen Wirkstoffe. Eine Besserung ist nicht in Sicht, um das gemeinsam im Nationalen Aktionsplan festgeschriebene Ziel zu erreichen. Dort ist festgeschrieben, dass bis 2023 in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindesten drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung stehen sollen. Die Tendenz ist aber eher gegenläufig, betonte der Vorsitzende Christian Ufen. Die Vorstandsmitglieder der Fachgruppe Gemüsebau sehen die Gefahr, dass Marktanteile wegbrechen können. Die Einhaltung der Vermarktungsnormen muss auch zukünftig bei allen deutschen Gemüseprodukten gewährleistet sein, forderten die Präsidenten und Vorsitzenden der 27 regionalen Gemüsebauorganisationen einstimmig.
Erntehelfer aus Drittstaaten: Ein weiterer Punkt der 174. Vorstandssitzung betraf die Erntehelfer. Es besteht Sorge, dass künftig ausreichend motivierte Saisonarbeitskräfte nicht zur Verfügung stehen werden. Die Vorstandsmitglieder setzen sich für bilaterale Abkommen mit Drittstaaten ein. Hier sei unmittelbarer Handlungsbedarf geboten, betonten sie übereinstimmend. Schon in der vergangenen Saison gab es erhebliche Engpässe. Erntehelfer seien vielfach nicht angereist oder haben ohne Ankündigung sehr kurzfristig das Arbeitsverhältnis gekündigt. So konnte in einigen Fällen die Gemüseernte nicht eingefahren werden.
Bild/Text: Bundesfachgruppe Gemüsebau