Arbeitsausschuss Vertragsgemüse

Witterung und Kostensteigerung können schwer kompensiert werden

Aufgrund der regionalen Trockenheit in diesem Sommer, brachten einige Kulturen aus dem Vertragsgemüseanbau zu wenig Ertrag ein, berichteten die Teilnehmer des Arbeitsausschusses Vertragsgemüse, des Arbeitskreises Kohl sowie des ad hoc-Arbeitskreises Einlegegurken. Ohne Bewässerung wären einige Kulturen nicht mehr anbaufähig gewesen, was sich aber massiv auf die eh gestiegenen Kosten niederschlägt, kritisierten die Ausschussmitglieder. Die Gemüseerzeuger sehen sich, wie viele andere Branchen, angesichts steigender Energie- und Rohstoffpreise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine zu Preisanhebungen gezwungen. Um die gestiegenen Kosten zu decken, müssten die Erzeugerpreise angehoben werden, was je nach Region nicht mit den Verarbeitern und der Industrie realisiert werden konnte. Die Verhandlungen laufen teilweise schleppend. Die verarbeitende Industrie, aber insbesondere die markbeherrschenden Handelskonzerne müssen verstehen, welchen existenzgefährdenden Kostensteigerungen die Gemüseerzeuger ausgesetzt sind.

Ohne Einlenken schreitet der Strukturwandel noch schneller voran, sind sich die Ausschussmitglieder sicher. Die Konsequenz wird sein, dass Gemüseerzeuger von den zur Verarbeitung bestimmten Produkten wie Einlegegurken, Spinat oder auch Kohl Abstand nehmen und andere Kulturen anbauen. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Verbraucher in der aktuellen Lage nicht mehr bereit ist, für regionale Ware wie Einlegegurken mehr Geld auszugeben, sondern greifen immer öfter auf Billigprodukte zurück, welche dann aus dem Ausland stammen. Es braucht deutliche Signale vom Handel und der Politik, dass regionale Ware weiterhin gewünscht wird. Weiteres Thema der Sitzung am 17.11.2022 in Hofheim am Taunus war die Auswirkung der neuen GAP-Reform auf die Gemüsebaubetriebe. Dazu referierte Jan Hävemeyer von der LWK Niedersachsen und ging ausführlich auf die Fragen der Gemüseanbauer ein, welche Auswirkungen die Reform auf den Anbau und die dazugehörigen Direktzahlungen haben werden.

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Kostenfaktor Energie spielt bei Gemüse zur Verarbeitung eine große Rolle,
wie bei Spinat zur Frostung.

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