Aktuelles aus dem Verbundvorhaben Lückenindikationen

Die Förderung des Verbundvorhabens Lückenindikation vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung lief 2020 aus. Seitdem verteilen die Fachrichtungen der Branche die Finanzierung des wichtigen Vorhabens untereinander. Im Jahr 2021 stehen im Teilbereich Kommunikation Lösungen für die Kontrolle von Falschem Mehltau in Gemüsekulturen und Schädlingen in Beeren- und Steinobst im Fokus. Wichtiger Bestandteil dabei ist die enge Zusammenarbeit in und mit der europäischen Arbeitsgruppe für Lücken im Obst- und Gemüsebau (CEG fruits and vegetables). Da die Genehmigung für den Kontaktwirkstoff Mancozeb auf europäischer Ebene Ende 2020 nicht erneuert wurde und in der Folge wichtige Standardprodukte wegfallen, ist die Kontrolle von Falschem Mehltau in vielen Gemüsekulturen noch schwieriger geworden.

Vorausschauend wurde schon 2016 damit begonnen, intensiv an möglichen Ersatzprodukten zuarbeiten. Um für ein wirksames Resistenzmanagement mindestens drei Wirkstoffgruppen je Anwendungsgebiet verfügbar zu haben, konzentrieren sich die Arbeiten auf drei biologische und sechs synthetische Wirkstoffe, die längerfristig in der EU genehmigt sind. Entscheidend für die Wirkstoffauswahl für einzelne Anwendungsgebiete ist die nachgewiesene Wirkung. Deshalb werden Wirkungsversuche der Arbeitsgruppen für Lückenindikationen aus Deutschland und Frankreich gesichtet und bewertet sowie Praxiserfahrungen und Firmeninformationen nachgefragt. Gleichzeitig sind über die deutsche Arbeitsgruppe für Lückenindikationen weitere Wirkungsprüfungen initiiert worden. Bei biologischen Produkten steht deren Wirkung in Spritzfolgen im Vordergrund.

Weiterhin werden mit den Zulassungsinhabern Details zu den Anwendungsgebieten und die Erarbeitung von Rückstandsdaten abgestimmt. Seit 2020 stehen erste Produkte gegen Falschen Mehltau mit dem neuen Wirkstoff Oxathiapiprolin der Praxis zur Verfügung. Weitere Antragstellungen mit diesem und anderen Wirkstoffen sind in Bearbeitung. Seit 2021 wird die Fachgruppe Gemüse im Bundesausschuss Obst und Gemüse bei der Antragstellung von Notfallzulassungen (Art. 53) durch Eingabe in die europäische Datenbank PPPAMS unterstützt. Der Antragsumfang hat sich in diesem Jahr erheblich erweitert, da mindestens 15 zusätzliche Anträge für Notfallzulassungen zur Aussaat von Metalaxyl-gebeiztem Saatgut im Freiland für insgesamt sieben Gemüsekulturen einschließlich Frischen Kräutern gestellt werden müssen.

Autor: Gabriele Leinhos

Falscher Mehltau bei Salaten problematisch

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